Robert Farr: Ehrenamtler mit Herzblut seit rund 50 Jahren

Robert Farr als Kreissieger mit dem DFB-Ehrenamtspreis gekürt / Bernd Appel und Reiner Werth weitere Preisträger des SV Seemental 1921

Mittel-Seemen. Robert Farr staunte nicht schlecht als er am Neujahrsempfang des SV Seemental 1921 statt der Bühnenshow der Seniorenspieler zusammen mit Bernd Appel und Reiner Werth vom Ehrenamtsbeauftragten des Fußballkreises Büdingen, Gerhard Sinner, auf die Bühne gebeten wurde. Im Rahmen der Feierlichkeiten des SV Seemental 1921 kürte Gerhard Sinner Robert Farr als Ehrenamtssieger des Kreises Büdingen des Jahres 2015 für sein unermüdliches Wirken beim SV Seemental 1921. So wurde Robert Farr neben der Urkunde ein Wochenende in der Sportschule Grünberg sowie der Besuch bei einem Bundesligaspiel der Frankfurter Eintracht überreicht. „Robert gehört zu den absoluten Vorbildern bezüglich seines ehrenamtlichen Engagements. Über mittlerweile rund 50 Jahre engagiert er sich ehrenamtlich für den ehemals SV Edelweiß Mittel-/Nieder-Seemen und heutigen SV Seemental 1921“, wie Gerhard Sinner bei der Urkundenübergabe betonte.

Seit 1966 für den Verein am Ball, der Pfeife und im Vorstand aktiv

Mehr als die Hälfte der Vereinsgeschichte hat Robert Farr aktiv mitgestaltet und den Verein mitentwickelt, so dass dieser seit Jahren zu den etablierten Vereinen in der höchsten Spielklasse des Kreis Büdingen zählt. Angefangen hat alles 1966. Natürlich als aktiver Spieler des SV Edelweiß Mittel-/Nieder-Seemen. 25 Jahre bis 1991 schnürte Robert die Schuhe für seinen Verein und absolvierte dabei über 750 Spiele für die Seniorenmannschaften. Neben seiner aktiven Karriere beteiligte sich Robert aber bereits schon früh mit der Gestaltung des Vereinslebens im Seemental. Bereits 1980 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt und begleitete dieses Amt stolze 21 Jahre. In dieser Zeit entwickelte er mit seinen Vorstandskollegen den Verein nicht nur im sportlichen Bereich zu einer Größe im Fußballkreis Büdingen. So wurde 1988/89 das Sportheim in Mittel-Seemen ausgebaut und mit Blick in die Zukunft die Spielgemeinschaft mit dem Nachbar KSG Ober-Seemen eingeführt. Der Grundstein für die 2015 final abgeschlossene Zusammenführung der beiden ehemals großen Konkurrenten zu einem Verein. Sportlich lief es in dieser Zeit ebenfalls rund. Ab 1985 marschierte man Stück für Stück von der untersten Spielklasse bis in die damalige Bezirksoberliga. In der Folge spielte sein Verein nie wieder niedriger als die heutige Kreisoberliga, der höchsten Spielklasse im Kreis.

Robert Farr wäre aber nicht Robert Farr, wenn er es bei seinen zwei Karrieren im Verein belassen hätte. Bereits neben seiner aktiven Karriere als Fußballer wechselte er das Blickfeld und nahm ab 1981 die Schiedsrichterpfeife in die Hand. Mit dieser schaffte er es als Linienrichter bis in die Hessenliga und ist heute am Wochenende noch ein bis zweimal im Einsatz. Seit 2009 ist er zudem Schiedsrichterbetreuer und entwickelt junge Talente des Kreises weiter.
Seine aktuelle Leidenschaft ist wiederum ein weiteres Feld, in welches er viel Zeit investiert und Sonntag für Sonntag in den Himmel gelobt wird. Seit 2013 pflegt er die drei Plätze des Kreisoberligisten als Rasenflüsterer zu englischem Rasen, welche über den Kreis hinaus bekannt sind. Hierfür investiert er täglich mehrere Stunden und Nerven, um den aktiven Spielern optimale Bedingungen zu ermöglichen. Nach dem Rückzug aus dem Vorstand, zwischen 2011 und 2015 war er
wiederum 2. Vorsitzender, betreut er zudem die A-Jugend der JSG Obere Nidder. Er begleitet die Spieler bei Auswärtsspielen in der Gruppenliga, übernimmt die Trikotwäsche, grillt bei Heimspielen und verkauft Getränke. Somit ist Robert – egal, ob als Vorstandsmitglied, Schiedsrichter, Spieler, Greenkeeper oder Mannschaftsbetreuer - unverzichtbar für den SV Seemental 1921. Und dies seit nun knapp 49 Jahren mit viel Herzblut und Leidenschaft.

Reiner Werth und Bernd Appel weitere Preisträger des SV Seemental 1921

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurde allerdings nicht nur Robert Farr geehrt, sondern auch zwei weitere verdiente Mitglieder des SV Seemental 1921. Neben Bernd Appel, der seit 1993 Schatzmeister des Vereins ist, wurde Reiner Werth für sein ehrenamtliches Engagement und prägende Persönlichkeit des Kreisoberligisten geehrt. „Wir können stolz sein, dass wir solche Persönlichkeiten in unserem Verein haben. Ohne deren Engagement und Herzblut wären wir nicht der Verein, den wir heute darstellen.“, brachte es Vorsitzender Alexander Hein im Rahmen des Empfangs auf den Punkt.

Bernd Appel ist seit 1987 Mitglied beim SV Seemental 1921 und spielte viele Jahre im Senioren- und Altherrenbereich für den SV Edelweiß bzw. SV Seemental. Im Jahre 1993 übernahm er das Amt des Schatzmeisters und ist in dieser Funktion bis zum heutigen Tage als Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes tätig. Neben der Vereinskasse des SV Edelweiß, führte er zudem von 1997 an (Gründung der Spielvereinigung), bis zur Zusammenführung der beiden Stammvereine zum Sportverein Seemental 1921 in der laufenden Saison, auch die gemeinsame Kasse der Spielvereinigung. Des Weiteren war er über mehrere Jahre Leiter der AH-Abteilung. Für sein langjähriges Wirken wurde er im Jahre 2011 mit dem Ehrenbrief des Hessischen Fußball Verbandes ausgezeichnet.

Reiner Werth ist seit fast 40 Jahren Mitglied im Vorstand des SV Seemental. Ohne Ihn gäbe es den Verein und die Spielgemeinschaft in der heutigen Form nicht. Im Jahr 1978 übernahm er die Position des Schriftführers und begleitete diese 37 Jahre lang bis zur Zusammenführung des SV Edelweiß mit der KSG Ober-Seemen im vergangenen Jahr. Zudem war er 32 Jahre im Spielausschuss tätig und wirkte hier von 1991 bis zum vergangenen Jahr als Spielausschussvorsitzender. Neben seinen offiziellen Funktionen kümmerte er sich auch um vielfältige andere Aufgaben und Herausforderungen rund um den Verein und der Spielgemeinschaft und darf nicht nur, sondern muss sogar zweifelsfrei als jahrzehntelanger Kopf des SV Edelweiß und der Spielgemeinschaft bezeichnet werden. Für sein aufopferungsvolles Wirken wurde er vom Hessischen Fußballverband 1996 mit dem Ehrenbrief und im Jahre 2008 mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet.